Nordirische Rechtsextremisten terrorisieren Roma-Familien
Seit mehr als einer Woche terrorisieren militante Rechtsextremisten eine Gruppe von Roma in Nordirlands Hauptstadt Belfast. Nachdem zwischenzeitlich mehrere Fensterscheiben mit Backsteinen eingeschlagen wurden, suchten die zwanzig Familien Dienstagnacht Schutz in einer Kirche. Am heutigen Mittwoch wurden sie dann vorübergehend in einem Freizeitzentrum untergebracht. Unter den 115 Menschen befinden sich auch Kinder und ein fünf Tage altes Baby. Medienberichten zufolge bezeichneten sich die Täter als Mitglieder der rechten Terrorgruppe „Combat 18“. Sie sollen aus dem protestantischen Village-Viertel stammen, in dem die paramilitärische Organisation „Ulster Defence Association“ (UDA) traditionell stark verwurzelt ist. Rassistisch motivierte Attacken, die von der Polizei als solche registriert werden, haben sich in Nordirland in den letzten sechs Jahren fast vervierfacht.
Hintergrundinformationen:
Why attack a child because of race?, Belfast Telegraph, 18.06.2009
Racist attacks on Roma are latest low in North’s intolerant history, Irish Times, 18.06.2009
Personalquerelen bei Bulgariens Rechtsextremisten
Drei Wochen vor den Wahlen in Bulgarien am 5. Juli 2009 haben die zwei Abgeordneten Vanio Harkov und Dimitar Dimitrov die Parlamentsfraktion der rechtsextremen Partei Ataka verlassen. Die Partei kommt nun nur noch auf neun statt auf die geforderten zehn Mandate und verliert somit ihren Fraktionsstatus. Auch Todor Hristev, Koordinator der Partei in der Region Plovdiv, legte sein Amt nieder. Hintergrund sind massive Streitigkeiten über die Art und Weise, wie die Kandidaten für die kommende Wahl nominiert wurden. Außerdem gibt es Kritik am diktatorischen Führungsstil von Parteichef Volen Siderov. Forderungen nach einem Sonderparteitag wurden laut. Derweil ließ sich Siderov für sein bestandenes Staatsexamen in orthodoxer Theologie feiern.
Hinterlasse einen Kommentar